Die Archivrecherche von Beatrice Ganz (Astrologische Gesellschaft Zürich) führt für die Annahme der Schweizerischen Bundesverfassung am 12. September 1848 auf eine Zeit „kurz vor 1 Uhr“ am Mittag, Ortszeit in Bern. Sachlich nimmt diese Zeit hohe Wahrscheinlichkeit für sich in Anspruch, weit mehr jedenfalls als die bisher vielfach verwendete Zeit von „11.12 Uhr“ vormittags, die sich aus den entscheidenden Protokollen nicht belegen lässt.
Kann ein Rektifikationsversuch noch mehr Klarheit bringen, kann die Zeitangabe „kurz vor 1 Uhr“ mit astrologischen Mitteln bestätigt bzw. präzisiert werden? - Das ist aus mehreren Gründen keine leichte Angelegenheit. Erstens, eine astrologische Geburtszeitkorrektur ist kein Beweis, sondern stets nur eine Plausibilitätsbetrachtung. Man trägt Indizien für diese oder jene Geburtszeit zusammen, praktisch also für diese oder jene genaue Position der Horoskopachsen. Alles, was man als Indiz ins Feld führt, sollte gut begründet sein. Aber da die Sterne nicht zwingen, sondern lediglich geneigt machen, ist auch die beste Begründung kein Beweis. Zweitens, das Horoskop für den 12. September 1848, „kurz vor 1 Uhr mittags“, macht uns die Arbeit nicht einfach:
Das für „12.55 Uhr Ortszeit“ (also mehr oder weniger für „kurz vor 1 Uhr“) berechnete Horoskop zeigt einen Aszendenten auf 11.09 Schütze und einen Mond auf 09.54 Fische, das Medium Coeli ist bei 5.52 Waage, die Sonne steht auf 19.50 Jungfrau. Zumindest bei Aszendent und Mond ist es dann schwer zu entscheiden, ob eine Konstellation mit einem der stärkeren Hauptaspekte (Konjunktion, Opposition, Quadrat) nun den Mond oder den Aszendenten rektifiziert.
Angesichts dieser Schwierigkeit bietet sich an, dass man sich bei der Rektifikation vorwiegend auf Hauptaspekte zum vermutlich richtigen Medium Coeli konzentriert und im übrigen Solare, die aus dem unkorrigierten Radixhoroskop abgeleitet werden, auf ihre grundsätzliche Plausibilität hin überprüft.
Das Verfassungshoroskop mit dieser Zeit (12.55 Uhr) mit dem Aszendenten in Schütze und einem stark besetzten 9. Haus betont die internationale Bedeutung der Schweiz. Der Geburtsherr Jupiter steht im 8. Haus, was ein Hinweis auf die gut aufgestellte Kreditwirtschaft sein mag, die gleichsam ein Markenzeichen der Schweiz ist. „Plausibel“ ist die Zeit „kurz vor 1 Uhr“ sicherlich.
Die zur Überprüfung und Korrektur der Geburtszeit herangezogenen Ereignisse
Eine Rektifikation geschieht im astrologisch deutenden Rückschluss von markanten Ereignissen her. „Markant“ können die größeren Revisionen bzw. Revisionsversuche der Verfassung selbst sein, aber auch Ereignisse in der neueren Geschichte der Schweiz, die bedeutend sind und national und international als „besonders“ gelten dürfen. Ich untersuche aus den letzten 160 Jahren die folgenden Entwicklungen:
1. „Komitee der Fünf“, dessen Arbeit zur Gründung des Internationalen Roten Kreuzes führt. Damit beginnt die internationale Bedeutsamkeit der Schweiz. - Erste Tagung des „Komitees der Fünf“: 9. Februar 1863.
2. Erste Genfer Konvention, eine wichtige humanitäre Folge aus der Arbeit des Roten Kreuzes: 22. August 1864.
3. Die Totalrevision der Verfassung wird in einer Volksabstimmung abgelehnt: 12. Mai 1872.
4. Eine Totalrevision der Verfassung tritt am 29. Mai 1874 in Kraft; die revidierte Verfassung gilt bis zum Ende des 20. Jahrhunderts!
5. Die Schweiz tritt dem Völkerbund bei: 19. November 1919.
6. Eine Revision der Verfassung mit dem Ziel eines faschistisch-autoritären Staates wird verworfen: 8. September 1935.
7. Nach schon seit längerem schwelenden gesellschaftlichen Konflikten brechen mit den sogenannten „Opernhauskrawallen“ am 30./31. Mai 1980 in der Schweiz handfeste, gesellschaftsverändernde Jugendunruhen aus.
8. Die erneute, seit den Siebziger Jahren vorbereitete Revision der Verfassung tritt am 1. Januar 2000 in Kraft.
9. UNO-Beitritt der Schweiz am 10. September 2002.
Deutung und Rektifikationsvorschläge
Zu 1.: Das „Komitee der Fünf“ beabsichtigt eine humanitäre, im weitesten Sinn altruistische Arbeit. Das zugehörige (unkorrigierte) Solar
zeigt Uranus (20.37 Zwillinge) und absteigenden Mondknoten (20.30 Zwillinge) fast minutengenau am Solar-Aszendenten (20.47 Zwillinge): Eine neue (Uranus) Entwicklung kommt auf das Land zu, die als eine „Lebensaufgabe“(Mondknoten) betrachtet werden kann. Schon diese sehr genaue achsenbezogene Stellung bietet ein Argument für die korrekte Stellung des Solar-Aszendenten, also zugleich für die „Geburtszeit“ der Schweiz „kurz vor 1 Uhr“ (12.55 Uhr). Mond und Pluto in Konjunktion im 12. Haus verweisen zusätzlich auf eine intensive (Pluto) soziale und spirituelle (12. Haus) Dynamik, die vorwiegend emotional (Mond, noch dazu erhöht im Zeichen Stier) getragen ist. Ein Hauptargument ist die Stellung der Jupiter/Neptun-Opposition im Solar. Die Kombination dieser beiden Planeten hat ja Menschenfreundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Barmherzigkeit zum Thema. Der Solar-Jupiter (auf 03.53 Waage) und der Solar-Neptun (auf 02.49 Widder) stehen nahe an der MC/IC-Achse des zugehörigen (unkorrigierten) Radix.
in dessen zeitlichen Gültigkeitsbereich die Erarbeitung und Beschlussfassung der ersten „Genfer Konvention“ fällt, hat einen Aszendenten auf 00.26 Jungfrau – Quadrat Mondknoten-solar auf 00.26 Schütze. Zugleich bildet der Solar-Aszendent eine recht exakte Opposition zum Radix-Neptun (auf 00.41 Fische). Der Solar-Neptun (auf 05.06 Widder) bewegt sich auch in diesem Solar auf dem IC des (unkorrigierten) Radix (bei 05.52 Widder). Die altruistischen, freundlichen, all-liebenden Motive sind auch jetzt stark. Das Solar zeigt übrigens eine Neumond-Stellung; man könnte nun an den konkreten Beginn dessen denken, was im Jahr zuvor uranisch als neuer Impuls auftrat. Und konkret wird es nun mit dem Strukturen schaffenden Saturn auf 6.19 Waage, also am Medium Coeli des unkorrigierten Radix. Die erste „Genfer Konvention“ und ihr Zustandekommen bei internationaler Beteiligung unter Schweizer Federführung begründet die internationale Bedeutung der Schweiz im eigentlichen und konkreten Sinn.
Zu 3.: Die Ablehnung einer ersten Gesamtrevision der Verfassung durch das Stimmvolk am 12. Mai 1872 war darauf zurückzuführen, dass man zuviel auf einmal revidieren wollte und gewissermaßen „ohne das Volk“ revidiert hatte: „Der Verfassungsentwurf vereinte insgesamt zu viele Postulate; seine Gegner rekrutierten sich aus dem katholisch-konservativen Lager und den welschen Föderalisten. In der Abstimmung ... wurde die totalrevidierte BV mit 260.859 gegen 255.609 Volks- und dreizehn zu neun Standesstimmen verworfen“ (http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9811.php – Zugriff am 27.03.2013). - Man kann im zugehörigen Solar
den Löwe-Mond (auf 28.51 Löwe) als Hinweis auf die Macht (Löwe) des Volkes (Mond) verstehen. Der Mond bildet eine Opposition zum Radix-Neptun (00.41 Fische). Damit zeigt sich, dass eventuell in Bezug auf das Volk (Mond) unerfüllbare Erwartungen (Neptun) gehegt werden bzw. dass das Volk selbst Dinge erwartet, die so nicht zu erfüllen sind. Der Solar-Saturn (03.18 Steinbock) würde zum unkorrigierten Radix-MC ein Quadrat bilden – die Weiterentwicklung (MC) der Verfassung erlebt eine Hemmung. Weitere direkte Beziehungen der Solar-Planeten zu den unkorrigierten Radix-Achsen bzw., umgekehrt, von Radix-Planeten zu den unkorrigierten Solar-Achsen sind nicht erkennbar. Man könnte freilich den rückläufigen Solar-Merkur auf 29.06 Jungfrau für eine Rektifikation des Radix-MC im Sinn einer zeitlich früheren „Geburt“ der Verfassung heranziehen. Merkur ist Herr im 7. Haus, auch dann, wenn tatsächlich das Radix-MC auf rund 29 Grad Jungfrau stünde. Im 7. Haus geht es mundan un „Partnerschaften“, um Verträge, meist mit anderen Staaten. Darum aber ging es in der Verfassungsrevision 1872 nicht. Es spricht angesichts der Fähigkeit der Schweiz, bilaterale Verträge zu schließen, ohne deswegen den Standpunkt völkerrechtlicher Neutralität aufzugeben, viel dafür, dass der Herr von 7 (Merkur) seinerseits im 9. Haus (Ausland) steht. Das würde insgesamt auch für das unkorrigierte Horoskop sprechen.
Zu 4.: Die neue Bundesverfassung brachte eine Konsolidierung des Bundesstaats. Die erweiterte Gesetzgebungskompetenz des Bundes schuf die Grundlage für eine einheitliche Rechtsanwendung, die durch das jetzt ständige Bundesgericht gesichert werden sollte. Die Bundesverfassung gewährte allen Glaubensgemeinschaften die Kultusfreiheit und nicht nur den beiden grossen christlichen Konfessionen. Die Niederlassungsfreiheit wurde erweitert und Gemeinden sowie Kantonen vorgeschrieben, auch den männlichen Niedergelassenen aus anderen Orten oder Kantonen nach einer kurzen Übergangsfrist die Ausübung der politischen Rechte zu ermöglichen. Die Glaubens- und Gewissensfreiheit, die Handels- und Gewerbefreiheit und das Recht auf Ehe wurden erstmals garantiert. Schliesslich schaffte die Bundesverfassung Körperstrafen, die Schuldhaft und die Todesstrafe ab“ (http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9811.php – Zugriff am 27.03.2013) – Der zweite Anlauf zu einer Totalrevision der Verfassung war erfolgreich. Die revidierte Verfassung trat am 29. Mai 1874 in Kraft.
Das zugehörige unkorrigierte Solarbild
betont relativ markant die Aszendenten-Achse des unkorrigierten Radix-Horoskops mit Solar-Mars auf 08.31 Schütze und Mond auf 06.46 Zwillinge. Diese Stellungen können als rektifizierend betrachtet werden und führen auf eine etwas früher liegende Zeit. Die Verfassung selbst (Aszendent) wird vom Volk (Mond) akzeptiert. Der Mars ist im Radix Herr des 4. Hauses, er steht für die Belange „daheim“, für den Nährboden der Verfassung bzw. des Staatswesens. Im Radix finden wir einen Waage-Mars, der damit ein Symbol für Ausgewogenheit und Proporzdenken (Waage) daheim (Mars als Herr von 4) sein könnte, ebenso für die Ausgewogenheit zwischen der Macht und der Durchsetzung des Bundes und den Rechten der Kantone. Solar-Mars am Radix-Aszendenten betont diese Ausgewogenheit und stärkt zugleich den Bund.
Zu 5.: Der „Völkerbund“ verkörperte nach dem Ersten Weltkrieg politisch die Idee des Völkerfriedens. Als sein Sitz war Genf vorgesehen, damit nahm die internationale Bedeutung der Schweiz noch zu. Der Beitritt der Schweiz zum Völkerbund geschah durch den Bundesrat am 19. November 1919 und wurde am 16. Mai 1920 in einer Volksabstimmung bestätigt. Das zugehörige Solar
zeigt die wohlwollende und altruistische Jupiter/Neptun-Konjunktion (Jupiter auf 08.53 Löwe, Neptun auf 10.31 Löwe), der noch Mars (auf 13.37 Löwe) beigesellt ist. Diese Dreifach-Konstellation bildet zum unkorrigierten Radix-Aszendenten ein Trigon. Man könnte von einem kraftvollen (Mars) politischen Altruismus (Jupiter / Neptun) sprechen, der nun mit wesensbestimmend (Trigon Radix-Aszendent) wird. In der Jupiter/Neptun-Kombination finden wir auch weltanschaulich-ideologische Gehalte, eventuell das Motiv der Illusion. Mars mit Jupiter mag zunächst Stärke andeuten, die dann aber, mit Neptun, wirkungslos verfliegen und sich als Schwäche erweisen kann. Da wir hier nur mit den stärksten Aspekten (Konjunktion, Opposition, Quadrat) rektifizieren wollen, ziehen wir diese Dreifach-Konstellation im schwächeren Trigon zum Radix-Aszendenten nicht mit heran.
Auffällig ist noch Chiron im Solar auf 05.23 Widder, damit nahe beim Imum Coeli stehend, der Spitze des 4. Hauses im (unkorrigierten) Radix. Könnte Chiron hier eine inhaltlich passende Bedeutung haben? Chiron, in der Mythologie der Eigenwillige und Edle, der Lehrer, könnte hier am Oppositionspunkt zum Medium Coeli, ein humanes Gegengewicht zum Thema der Macht (MC, 10. Haus) andeuten. Wenn Chiron der Heiler ist, als der er in der modernen Astrologie oft gedeutet wird, dann könnte er hier neben dem altruistisch-friedensbewegten Motiv des Beitritts zu einer Weltfriedensorganisation (Jupiter/Neptun) auch ein weiteres Motiv beschreiben, nämlich das Motiv des Willens zur Heilung.
Zu 6.: Der aufkommende Faschismus in Deutschland und Österreich, die Machtergreifung der Nazis 1933 in Deutschland – das ging nicht spurlos an der Schweizer Demokratie vorbei. Auch in der Schweiz gab es faschistoide Strebungen, die in dem Versuch gipfelten, die Schweizer Bundesverfassung im Sinn eines autoritären Ständestaates umzuschreiben. Die diesbezügliche Totalrevision scheiterte jedoch in der Volksabstimmung – Gottseidank! Im zugehörigen unkorrigierten Solar
finden wir den Solar-Pluto relativ dicht am Solar-MC, im Quadrat zu Jupiter. Enormer Machtdruck (Pluto am MC, im Quadrat) wird damit auf die Verfasstheit des demokratischen Staates (Geburtsherr Jupiter im 1. Solar-Haus) ausgeübt. Solar-Chiron (auf 09.56 Zwillinge) steht vielleicht auch hier als Heiler dem Staatswesen (Radix-Aszendent) dominant gegenüber (Opposition Radix-AC). Merkur (auf 04.40 Waage) rektifiziert das Radix-MC – Vernunft (Merkur) und Ausgewogenheit (Waage) bestimmen letztlich die Entwicklung (MC) des Staates.
Zu 7.: Die Jugendunruhen in der Schweiz 1980 bis 1982 wurden aktiv ausgelöst durch die sogenannten „Opernhauskrawalle“ in Zürich in der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 1980. Für eine Renovierung des Opernhauses war genug Geld da, nicht aber für ein Autonomes Jugendzentrum. Im Lauf der Unruhen wurden zahlreiche sozialpolitische Schieflagen thematisiert. Diese öffentlichen Fragestellungen und die für die Schweiz ungewöhnlich heftigen und teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen schufen ein neues Bewusstsein und veränderten die Schweizer Gesellschaft (vgl. auch http://de.wikipedia.org/wiki/Jugendunruhen_in_der_Schweiz – Zugriff am 28.03.2013). Das zugehörige unkorrigierte Solar
zeigt markant Sonne (auf 19.50 Jungfrau) und Solar-Merkur (auf 19.49 Jungfrau) am Solar-Aszendenten (19.55 Jungfrau), zugleich Solar-Neptun (auf 17.46 Schütze) am Solar-IC (17.32 Schütze) und Solar-Mond (19.17 Zwillinge) dicht am Solar-MC (17.32 Zwillinge). Die Identität der Gemeinschaft ist wenig klar (Neptun am IC – zugleich gilt ja Neptun im Quadrat zur Sonne). Es muss diskutiert werden (Merkur in engster Konjunktion mit Sonne und AC), das Volk (Mond) setzt sich mit der Entwicklung des Gemeinwesens und mit der Macht (MC) auseinander. Gleichzeitig ist die Situation chaotisch (Mond/Neptun, Sonne/Neptun) Alle genannten Achsenbeziehungen im unkorrigierten Solar können zur Rektifikation herangezogen werden und liefern natürlich deutliche Indizien für die prinzipielle Richtigkeit der Ausgangszeit „kurz vor 1 Uhr“.
Zu 8.: Schon seit den Sechziger Jahren wurde aufgrund der Fortschreibung geltenden Rechts der Sinn einer erneute Verfassungsrevision erkennbar. Nach mehreren Versuchen und nach längeren Phasen, in denen die Arbeiten an einer Revision ins Stocken gerieten, trat die neue, total revidierte Verfassung am 1. Januar 2000 in Kraft. Bis dahin galt die Verfassung in ihrer Formulierung von 1874! „Die neue Bundesverfassung … gab im Wesentlichen die bis dahin geltenden verfassungsrechtlichen Bestimmungen in zeitgemässer Formulierung wieder. … In der neuen Bundesverfassung wurde einerseits auf nicht mehr verfassungswürdige Bestimmungen oder auf veraltete Regeln verzichtet. … Anderseits wurden einige Normen, die früher auf Gesetzesebene verankert waren, neu in die Verfassung von 1999 integriert, wie z. B. der Anspruch auf Datenschutz (Art. 13) oder die Bestimmungen über die Offenlegung der Interessenbindungen (v.a. Verwaltungsratsmandate, Art. 161) und die Immunität (Art. 162) der Mitglieder des Parlaments. Ausserdem wurden grundlegende Normen der richterlichen Verfassungsrechtsprechung mitberücksichtigt, die in der Bundesverfassung 1874 nicht kodifiziert waren“ (http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D9811.php – Zugriff am 27.03.2013).
zeigt Solar-Pluto (auf 07.55 Schütze) und Solar-Mars (auf 06.33 Schütze) beide nahe am nicht korrigierten Radix-Aszendenten. Mars als Herr von 4 im Radix zeigt an, dass die Belange „daheim“ wieder wichtig sind: Um der Rechtssicherheit willen kommt eine Revision zustande, die als erste „Totalrevision“ seit fast 125 Jahren deutlich verändernden Charakter hat (Pluto).
Zu 9.: Zum UNI-Beitritt der Schweiz am 10. September 2002 gehört (noch) das Solar von 2001 / 2002, zumal auch die dem Beitritt vorausgehende befürwortende Volksabstimmung (03. März 2002) in die Zeit dieses Solars fällt.
Die Schweiz beendete mit ihrem förmlichen UNO-Beitritt 2002 ein Paradox: Viele UNO-Einrichtungen befinden sich in der Schweiz, Genf ist zweiter Hauptsitz der UNO, die Schweiz ist als Sitz des Völkerbundes 1920 bis 1946 gewissermaßen die Wiege der UNO, die Schweiz steuert längst erheblich zur Finanzierung der UNO bei, ist aber nicht Mitglied und kann deshalb auf die Gestaltung der UNO keinen Einfluss nehmen. Der Akt des Beitritts – die Schweiz bleibt auch als UNO-Mitglied neutral – entspricht sachlicher und politischer Vernunft. Solar-Merkur (auf 15.30 Waage) könnte das Solar-MC (14.08 Waage) rektifizieren, zumal Merkur Herr im 7. Radix-Haus (Vertragspartner) ist. Diese Rektifikation würde formal eine spätere „Geburtszeit“ nahelegen. Eventuell rektifiziert auch Solar-Saturn (14.47 Zwillinge) den Solar-Deszendenten (17.19 Zwillinge). Der Schweizer Staat fügt sich in eine (internationale) Struktur (Saturn) ein. Der Solar-Pluto ist auf 12.39 Schütze und könnte einerseits den Radix-Aszendenten (11.09 Schütze), andererseits den Solar-Aszendenten (17.19 Schütze) rektifizieren – mit recht unterschiedlichen jeweils zugehörigen Zeiten. Inhaltlich passt Pluto durchaus auch hier. Wir halten fest, dass der laufende Pluto in den Jahren 1999 bis 2001 / 2002 wahrscheinlich den Aszendenten des (unkorrigierten) Schweizer Verfassungshoroskops aktiviert hat und mehrere wichtige Veränderungen (Totalrevision der Verfassung 2000, Prozess des UNO-Beitritts) begünstigt hat. Wir ziehen keine der beiden möglichen Konstellationen zur Korrektur heran.
Zusammenfassung und Ergebnis
Bei den hier herangezogenen einschlägigen Konstellationen in Solarbildern bzw. zwischen Solar-Konstellation und Radix-Achsen müssen wir technisch so verfahren, dass wir die jeweilige Konstellation bogenminutengenau exakt setzen und für jede rektifizierte Solar- oder Radix-Achse die zugehörige „Geburtszeit“ ermitteln. Es ergeben sich zur Geburtszeit des unkorrigierten Horoskops Unterschiede, die wir jeweils auf die Zeitminute genau berechnen. Wir haben bereits gesehen, dass die meisten Konstellationen eine etwas frühere Zeit nahelegen. Aus den jeweils ermittelten Unterschieden bilden wir den Durchschnitt und erhalten damit die denkbare korrigierte Zeit. Orben von mehreren Graden sind nach astrologischer Erfahrung erwartbar, so dass es „Ausreißer“ zur einen oder anderen Seite hin geben kann. Wir dürfen nicht mit einer ingenieursmäßigen Exaktheit rechnen, auch wenn wir aus technischen Gründen mit jeweils exakt gesetzten Konstellationen arbeiten müssen. Das Ergebnis ist aber wiederum nur innerhalb eines Orbis „genau“. Horoskope sind, wie alle Naturphänomene, innerhalb kleinerer – und oft genug auch größerer – Fließgleichgewichte „genau“.
Es ergibt sich folgender Überblick:
Ereignis und zugehöriges Solar |
Konstellationen (r = radix, s = solar) |
Unterschied zur unkorrigierten Geburtszeit in Zeitminuten |
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1. „Komitee der Fünf“, 1862/1863 |
AC-s Konjunktion Uranus-s AC-s Opposition Knoten-s MC-r Konjunktion Jupiter-s MC-r Opposition Neptun-s |
minus 01 minus 01 minus 07 minus 11 |
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2. Erste Genfer Konvention, 1863/1864 |
AC-s Quadrat Knoten-s AC-s Opposition Neptun-r MC-r Opposition Neptun-s AC-r Konjunktion Saturn-s |
minus 00 plus 01 minus 03 plus 01 |
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3. Scheitern der Totalrevision, 1871/1872 |
MC-r Quadrat Saturn-s |
minus 09 |
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4. Erste Totalrevision, 1873/1874 |
AC-r Konjunktion Mars-s AC-r Opposition Mond-s |
minus 13 minus 22 |
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5. Beitritt Völkerbund, 1919/1920 |
MC-r Opposition Chiron-s |
minus 02 |
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6. Ablehnung Totalrevision, 1934/1935 |
AC-r Opposition Chiron-s MC-r Konjunktion Merkur-s |
minus 06 minus 04 |
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7. Jugendunruhen, 1979/1980 |
AC-s Konjunktion Sonne-r/s AC-s Konjunktion Merkur-s MC-s Opposition Neptun-s MC-s Konjunktion Mond-s |
minus 01 minus 01 plus 01 plus 08 |
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8. Zweite Totalrevision, 1999/2000 |
AC-r Konjunktion Pluto-s AC-r Konjunktion Mars-s |
minus 16 minus 23 |
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9. UNO-Beitritt, 2001/2002 |
MC-s Konjunktion Merkur-s AC-s Opposition Saturn-s |
plus 04 minus 13 |
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Anzahl der Konstellation 22 |
Gesamtsumme minus 118 |
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Wir teilen die Gesamtsumme der Minuten (minus 118) durch die Anzahl der herangezogenen Konstellationen (22) und erhalten rund (minus) 5 Minuten, die von der unkorrigierten Zeit abzuziehen sind. Nach diesem Rektifikationsversuch ergibt sich für die Annahme der Schweizer Bundesverfassung (12. September 1848) die Zeit 12.50 Uhr Berner Ortszeit statt 12.55 Uhr.
Noch einmal, dies ist keine „exakte“ Zeitangabe, sondern eine Angabe mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit.
30. März 2013, Dr. Christoph Schubert-Weller
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