Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde der Astrologie,
zum Jahresausklang, in der stillen Zeit der Sonnenwende, möchten wir euch zu einem Moment des Innehaltens einladen. Gerne überlassen wir euch nachfolgend einen Text, der das Weihnachtsgeschehen aus astrologisch-symbolischer und spiritueller Perspektive beleuchtet – als Erinnerung an das leise Licht, das in der tiefsten Nacht geboren wird.
Mit den herzlichsten Weihnachtsgrüßen und den besten Wünschen für eine lichtvolle Zeit und ein gutes neues Jahr
Beatrice Ganz
Weihnachten – das geheime Licht der Sterne
In der tiefsten Nacht des Jahres, wenn die Sonne an der Schwelle verweilt und die Welt den Atem anhält, öffnet sich ein Tor. Die Wintersonnenwende ist kein lauter Neubeginn, sondern ein leiser Akt der Gnade: Das Licht kehrt zurück – unscheinbar, verborgen, doch unwiderruflich.
Die Sonne tritt in den Steinbock, in das Reich von Saturn, dem Hüter der Zeit und der Schwellen. Hier wird nicht versprochen, hier wird geprüft. Und doch: Genau an diesem Ort der Verdichtung, der Kälte und der Stille wird das göttliche Kind geboren. Das Licht wählt die Tiefe, nicht den Glanz.
Die Planeten stehen wie Wächter am Himmel. Saturn bindet, Jupiter erinnert an Sinn, Pluto wirkt im Verborgenen und wandelt das Alte. Was zerfällt, macht Raum. Was schweigt, wird fruchtbar. Die Sterne sprechen nicht laut – sie wirken.
Der Stern von Bethlehem ist kein fernes Himmelszeichen, sondern ein inneres Erwachen. Eine geheime Konjunktion von Himmel und Seele. Wer ihm folgt, geht nicht nach außen, sondern nach innen – dorthin, wo das Licht geboren werden will.
Weihnachten ist eine Einweihung: Das Ich tritt zurück, das Wesentliche beginnt. Was jetzt im Dunkel keimt, wird im kommenden Jahreslauf Gestalt annehmen – langsam, wahrhaftig, getragen von kosmischem Gesetz.
Die Astrologische Gesellschaft Zürich wünscht allen Mitgliedern, Freundinnen und Freunden eine gesegnete Zeit der Sonnenwende. Möge euch das stille Licht führen, möge Saturn euch lehren, was Bestand hat, und mögen die Sterne euch erinnern, wer ihr im Tiefsten seid.
Frohe Weihnachten und ein Jahr im Einklang mit dem geheimen Rhythmus des Kosmos.
Mit herzlichen Grüssen
Beatrice Ganz
Präsidentin des Vereins Astrologische Gesellschaft Zürich
Die Weihnachtsgeschichte
Es begab sich aber zur der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser
Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese
Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius
Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen
ließe, ein jeder in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth,
in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil
er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich
schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war
schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären
sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln
und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in
der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den
Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des
Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie;
und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen:
Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude,
die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland
geboren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids.
Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln
gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem
Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott
und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Und als die Engel von ihnen in den Himmel fuhren, sprachen die
Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die
Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan
hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu
das Kind in einer Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten,
breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt
war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was die
Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und
bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um,
priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten,
wie denn zu ihnen gesagt war.
(Lukas 2,1 - 20)
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Die Geschichte der Heiligen drei Könige nach dem Evangelisten Matthäus:
Matthäusevangelium Kapitel 2, Vers 1-12
(1) Nachdem Jesus geboren worden war in Bethlehem im Lande Judea in den Tagen als Herodes König war, siehe, da kamen Astrologen aus dem Osten nach Jerusalem, die sprachen: „Wo ist der eine, geboren als König der Juden? Denn wir sahen seinen Stern im Osten, und nun sind wir gekommen, um ihm unsere Ehrerbietung zu erweisen!“ (3) Als dies König Herodes hörte, da war er erregt und ganz Jerusalem war es mit ihm. (4) und nachdem er alle seine Oberpriester und Schriftkundigen des Volkes hatte zusammenkommen lassen, da begann er sie zu befragen, wo denn der Christos geboren werden würde. (5) Sie sagten zu ihm: „In Bethlehem von Judea, denn so ist es vom Propheten geschrieben worden. (6) „Und du, oh Bethlehem aus dem Land von Judah, bist auf gar keinen Fall die unbedeutendste unter den Städten im Bereich Judah, denn aus dir wird hervorgehen ein Regierender, der mein Volk hüten wird, (oh) Israel!“ (7) Dann ließ Herodes die Astrologen heimlich zu sich kommen und brachte von ihnen sorgfältig in Erfahrung, wann denn der Stern erschienen sei. (8) Und als er sie nach Bethlehem sandte, da sprach er zu ihnen: „Geht und sucht sorgfältig nach dem jungen Kind, und wenn ihr es gefunden habt, dann erstattet mir Bericht, so dass ich gehen und ihm meine Ehrerbietung erweisen kann!“ (9) Als sie den König gehört hatten, da gingen sie ihres Wegs und siehe, der Stern, den sie im Osten gesehen hatten, er ging ihnen voran, bis er dorthin kam und stand (über dem Ort), wo das Kind war. (10) Als sie den Stern sahen, da frohlockten sie sehr, in der Tat! (11) Und als sie in das Haus gingen und sahen das junge Kind mit Maria, seiner Mutter, da fielen sie nieder und erwiesen ihm ihre Ehrerbietung. Auch öffneten sie ihre Schätze und versahen das Kind mit Geschenken, Gold, Weihrauch und Myrre. (12) Jedoch da ihnen göttliche Warnung im Traum geoffenbart wurden, auf dass sie nicht zu Herodes zurückkehren sollten, so gingen sie auf einem anderen Wege in die Heimat zurück. (13) Da sie nun aber heimgekehrt waren, siehe, der Engel des Herrn erschien Joseph in einem Traum und sprach: „Steh’ auf, nimm’ das junge Kind und seine Mutter und flieh’ nach Ägypten, und bleibe daselbst, bis ich dir Nachricht gebe. Denn Herodes macht sich daran zu suchen nach dem jungen Kind - um es zu töten.“ (14) So erhob er sich und nahm mit sich das junge Kind und seine Mutter in der Nacht und floh nach Ägypten. (15) Und er blieb dort bis Herodes starb, so dass erfüllt werde, was der Herr durch seinen Propheten gesprochen hat wie folgt: „Aus Ägypten rief ich meinen Sohn!“ (16) Als Herodes nun sah, dass er überlistet worden war von den Astrologen, da verfiel er in eine große Wut und er sandte aus und ließ alle Knaben in Bethlehem und in allen seinen Distrikten töten, die zwei Jahre alt und jünger waren, gemäß der Zeit, die er sorgsam von den Astrologen erfragt hatte. (17) Da wurde erfüllt, was durch Jeremias, den Propheten, gesprochen worden war: „Zu Ramah wurde gehört eine Stimme, die gar bitterlich weinte und klagte, es war Rachel, die um ihre Kinder weinte, und sie ließ sich nicht trösten, weil sie nicht mehr waren (die Kinder). (19) Als Herodes gestorben war, siehe, der Engel des Herrn erschien Joseph in einem Traum in Ägypten (20) und sprach: „Steh’ auf, nimm das junge Kind und seine Mutter und mache dich auf den Weg in das Land Israel, denn jene, die nach der Seele des jungen Kindes trachteten, sie sind nun tot!“ (21) So erhob er sich und nahm das junge Kind und seine Mutter und ging hinein in das Land Israel. (22) Aber als er hörte, dass Archelaus regierte als König von Judea an Stelle seines Vaters Herodes, da erfasste ihn Furcht davor, dorthin zu kommen. Und da er darüber hinaus göttliche Warnung im Traum erhielt, da zog er sich in das Gebiet von Galilea zurück, (23) und kam und wohnte in einer Stadt, die da hieß Nazareth, auf dass erfüllt werde, was gesprochen worden war durch die Propheten: „Er wird genannt werden Nazarener.“ |
Der Stern
von Christina Telker
Ein Sternlein schaut vom Himmelszelt
hell strahlend in die Winterwelt.
Es denkt daran wie es einst war
vor vielen tausend Jahren gar.
Da gab es einen großen Stern
der leuchtete in nah und fern.
Er tat das Wunder allen kund,
was dort geschah zu jener Stund.
Geboren sei der Herr der Welt,
verkündigt er vom Sternenzelt.
Die Hirten sahen ihn zuerst
und sind im Stalle eingekehrt.
Sie blieben an der Krippe stehn
um sich das Kindlein anzusehn,
sie fielen auf die Knie gar
und brachten ihre Gaben dar.
Auch Caspar, Melchior, Balthasar
wurden geführt vom Stern fürwahr.
Sie brachten Weihrauch und auch Myrre
dem Kindelein zur Freud und Ehre.
Der Weihnachtsstern mit seinem Glanz,
erfüllt auch heut die Welt noch ganz.
Der kleine Stern am Himmel fern,
erinnert uns daran noch gern.
VEREIN ASTROLOGISCHE GESELLSCHAFT ZÜRICH
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